Erzählungen am Beginn der nachsinaitischen Wüstenwanderung

Exegetische Studien zu Numeri 10,29–11,34

Eine grundlegende Neuinterpretation von Numeri 10,29–11,34
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ISBN 978-3-525-50077-4
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht
Form Hardcover
Seitenzahl 240
Erscheinung 07.10.2024
Sprache Deutsch
Verfügbarkeit Noch nicht verfügbar
156,00 CHF
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Beschreibung

Numeri 10,29–11,34 verbindet den nichtpriesterlichen Aufbruch vom Sinai (10,29–36) mit zwei Murrerzählungen: der jungen Tabera-Episode (11,1–3) und der älteren, an Ironien reichen Wachtel-Erzählung (11,4–34). Hier tritt erneut Moses midianitischer Schwiegervater auf, der jedoch (contra Ex 2–4; 18) infolge einer anti-midianitischen Redaktion negativ erscheint. Die törichte Forderung des Volkes nach Fleisch (11,4–6) macht Mose, den Fürbitter Israels (11,2), zum Ankläger Gottes (11,10–15). JHWH reagiert, indem er Unterstützer Moses einsetzt, die sich als wirksam erweisen, sofern sie nicht Moses, sondern JHWHs Geist haben. Moses Bestreitung der göttlichen Macht (11,21–23) lässt JHWH vom zurechtweisenden zum strafenden Gott werden. Eine unbekömmliche Masse von Wachteln widerlegt Mose und wird den Murrenden zur Plage. Die Ortsätiologien in Num 11,3.34 beinhalten semiotische Verweisbeziehungen, die die Erinnerung an Fehlverhalten warnend in die todesverhaftete Leere der Wüste einschreiben. Joachim Ecks Arbeit ist bislang die einzige Monographie, die sich speziell den ersten drei Erzähltexten am Beginn der nachsinaitischen Wüstenwanderung widmet (Num 10,29–11,34). Sie zeichnet sich durch eine große Methodenvielfalt aus, da sie synchrone und diachrone Ansätze verbindet und darüber hinaus auch semiotische Konzepte für eine Neuinterpretation von Ortsätiologien fruchtbar macht. Erstmals entwickelt Joachim Eck hinsichtlich des Schwiegervaters des Mose eine Hypothese, die eine Erklärung seiner drei unterschiedlichen Namen bietet und das Verhältnis zwischen Num 10,29–32 und Ex 18 als ursprüngliche Einheit bestimmt, die durch die anti-midianitische Redaktion von Num 22–31 fragmentiert wurde. Ein Schwerpunkt liegt auf der Identifikation ironischer Züge der Wachtel-Erzählung, die bislang kaum beachtet wurden. Vor allem aber bietet Eck auf der Basis einer besonders genauen Strukturanalyse eine grundlegende Neuinterpretation dieser Erzählung. Dadurch zeigt sich auch eine gewisse Mose-kritische Tendenz, die bisher kaum beachtet wurde.

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